- Übergangsstrahlung
- Übergangs|strahlung,elektromagnetische Strahlung, die beim Durchgang schneller, energiereicher Teilchen durch die Grenzfläche zweier Medien mit verschiedenen Dielektrizitätskonstanten (und damit unterschiedliche Brechzahlen) auftreten kann, insbesondere auch an der Grenzfläche eines Festkörpers zum Vakuum. Ein geladenes Teilchen erzeugt in seiner Nähe in der Materie, die es durchquert, eine elektrische Polarisation. Beim Durchqueren der Grenzfläche ändert sich die Polarisation plötzlich, und diese plötzliche Änderung führt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zur Erzeugung eines Photons, d. h. zur Emission elektromagnetischer Strahlung. Übergangsstrahlung kann auch dann auftreten, wenn die Teilchengeschwindigkeit kleiner ist als die Phasengeschwindigkeit der Strahlung der jeweiligen Wellenlänge, sodass (im Gegensatz zur Tscherenkow-Strahlung) Übergangsstrahlung auch im Röntgenbereich beobachtet werden kann (für den die Brechzahl kleiner als eins ist). - Der Effekt der Übergangsstrahlung wird in der Elementarteilchenphysik in Detektoren zur Identifizierung der Teilchenart ausgenutzt. Dabei werden u. a. etwa 1/100 mm dicke Kohlenstofffolien (einige Hundert hintereinander, mit Abständen um 1/10 mm) oder auch Knäuel aus dünnen Fasern oder Schäume verwendet.
Universal-Lexikon. 2012.